Der Leib Jesu – ein kunterbuntes Bild

Wenn man mit Christen im Gespräch ist, fallen oft Begriffe wie „der Leib Christi“, „Kirche“, „Gemeinschaft der Christen“ und mehr. Doch alle bedeuten im Grunde genommen dasselbe. Einheit miteinander und mit dem Höchsten.

Was für eine Ehre! Wir sind dazu berufen mit IHM Gemeinschaft zu haben. Hammer! Doch bei mir persönlich weicht diese Begeisterung oft meinen persönlichen Zweifeln, und besonders der Frage: Wie sieht das konkret aus? Was könnte Jesus damit gemeint haben?

Meiner Meinung nach ist Gemeinde nicht ein Gebäude oder eine Kirche, die wir besuchen. Nein, ich glaube es steht viel mehr dahinter. In Matthäus 18:20 redet Jesus davon, dass wenn wir uns in seinem Namen versammeln, er mitten unter uns ist. Hier steht also nichts von einem festgelegten Gebäude oder ganz besonderen Menschen. Gemeinde sind DU und ICH.

Ich finde, man kann die Gemeinde Jesus mit einem Puzzle vergleichen. Am Anfang, bevor der Puzzlebauer das Puzzle baut, schaut es meist wie ein bunter Haufen voller verschiedener Teile aus. Kurz gesagt: Chaos. Auch Jesus sagt, dass die Gemeinde aus mehreren Teilen besteht (1. Korinther 12:12). Nach und nach wenn das Puzzle gebaut wird, kann man erahnen, welches Bild sich daraus ergibt und am Ende, (aber nur wenn das Puzzle wirklich komplett ist!) ergibt sich ein wunderschönes, farbenfrohes Bild.

Unterschiedliche Meinungen – ein Problem?

Doch mit den vielen verschiedenen Bausteinen einer Gemeinschaft kommen auch viel verschiedene Meinungen. In 1. Korinther 12 ab Vers 12 redet Gott genau von dieser Situation. Oft können wir Menschen auf Grund von eigenen Verletzungen, Erwartungen oder Meinungen nicht mit unseren Mitmenschen in Einheit leben. Dies ist jedoch wichtig für einen funktionierenden Leib!

1 Gott – 1 Leib – 1 Geist – 1 Taufe

Ich glaube, dass wir nicht immer alle einer Meinung sein müssen, um in Einheit zu leben. Ich bin in einem freichristlichen Umfeld aufgewachsen. Nicht selten redete man schlecht über andere Konfessionen des christlichen Glaubens. Ein Beispiel wäre die Katholiken. Oft bekam ich zu hören, dass Katholiken zu religiös wären und zu viel an Traditionen und Bräuchen festhalten würden. Mit diesen Vorurteilen, welche in mein Herz gepflanzt wurden, bin ich dann Anderen begegnet. Doch wie viele mehr wurden von meinen Vorurteilen wohl verletzt?

Nach der Zeit habe ich entdeckt, dass diese scheinbare Freiheit, die ich in der Freikirche erleben sollte, mein Gefängnis war. Eigentlich war ich nicht freier als Katholiken. Ich hielt genauso an meinen Traditionen fest, nur in einer anderen Form. Diese Erfahrung hat mir neu gezeigt, dass wir vor Gott alle gleich sind, und auch meine Meinung nichts daran ändert. Wenn ein Mensch demselben Gott wie ich nachfolgt und genauso in Christus getauft ist, so sind wir ein Leib und berufen dazu in Einheit zu leben.

Wie funktioniert Einheit?

Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn ich eine gute Gemeinschaft mit Jesus als erste Priorität festlege, die Gemeinschaft mit meinen Geschwistern automatisch besser wird. Im Grunde geht es immer um dasselbe. Die Liebe. Besser gesagt, seine Liebe. Wenn mein Herz voll von seiner Liebe ist, kann ich gar nicht anders als sie mit meinen Mitmenschen zu teilen. Wenn mein Herz mit seiner Liebe gefüllt ist, machen Meinungsverschiedenheiten keinen Unterschied. Später im 1. Korinther 12 steht es noch extremer. Dort steht, dass wir jene Glieder am Leibe, welche wir für weniger achtbar halten, umso mehr achten sollen.

Das ist Liebe.

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